Laut Wikipedia stammt das Wort Mut aus dem Altgermanischen muod (erregt sein, nach etwas trachten; auch etwa Zorn. Erhalten hat sich das etwa in der Redewendung an jemandem sein Mütchen kühlen). Im Hochmittelalter wird im Umfeld des Minnesangs der Mut als hôher muot zur Tugend und bezeichnet Stolz und seelisches Hochgestimmtsein. Der heutigen Bedeutung näherte es sich erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts.
Bis ins 19. Jahrhundert bezeichnet „Muth“ die Hoffnung auf guten Ausgang, wie es sich in den Ausdrücken frohen Mutes, wohlgemut, mutlos („hoffnungslos“, nicht „ängstlich“), Übermut („sich zuviel Hoffnung machen“) zeigt. Erst in der Zeit der großen Kriege übernimmt „Mut“ die Bedeutung von Wagemut („Etwas wagen und auf guten Ausgang hoffen“), verschmilzt mit Tapferkeit („Durchhaltewillen“) und besetzt die Bedeutung des Wortes Kühnheit. Die fehlende Position im Sprachschatz nimmt heute Optimismus ein.
Mut in einer Situation zu zeigen, muss sich nicht zwingend auf etwas tatsächlich Gefährliches beziehen. Wer vor Situationen Angst hat, die objektiv nicht gefährlich sind (etwa aufgrund einer Phobie), verhält sich insofern mutig, sich ihnen auszusetzen. Vor einer gefährlichen Situation keine Angst zu haben, wird ebenfalls gelegentlich als Mut bezeichnet, obwohl dies auch ein Zeichen von Erfahrung (Sicherheit, die Situation bewältigen zu können) oder auch von Naivität sein kann (das Gefahrenpotential wird gar nicht erkannt).
Ähnliches wie „Mut“ umschreiben die Wörter Kühnheit, Bravour (besonders für soldatischen Mut) und Zivilcourage, sowie umgangssprachlich Traute (berlinerisch) und Schneid (bairisch-österreichisch). Tapferkeit betont gegenüber dem Mut eher die Charakterstärke, unter widrigen Umständen auszuharren.
Etlicher Mut wird auch moralisch getadelt (Übermut, Leichtsinn, schärfer: Torheit); getadelt vor allem, wenn der Mut einer unwürdigen Sache dient.
Gegenbegriffe zum Mut sind Zaghaftigkeit, moralisch noch absprechender: Feigheit (vulgär: Innerer Schweinehund). Wird aber der Mut verurteilt (Dreistheit, Tollkühnheit oder gar Mutwillen), so wird sein Gegenteil ggf. als Besonnenheit gelobt. (Kein Gegenbegriff ist Unmut, was „Ungehaltenheit“ bedeutet.) Diente ursprünglich Mut dem Erreichen eines Zieles (etwa dem Überleben oder einem höheren Ansehen), so ist in einer relativ bedrohungsfreien Gesellschaft das Eingehen eines Risikos und das bloße Zurschaustellen von Mut ein Akt der Identitätsfindung, Abgrenzung oder dient der Erhöhung des Sex-Appeals.
Nach Ansicht des Schweizer Fachpsychologen für Psychotherapie Andreas Dick besteht Mut aus folgenden Komponenten:
eine Gefahr, ein Risiko oder eine Widerwärtigkeit auf sich nehmen bzw. eine Sicherheit oder Annehmlichkeit opfern, was möglicherweise den Tod, körperliche Verletzung, soziale Ächtung oder emotionale Entbehrungen zur Folge haben kann;
- eine mit Klugheit und Besonnenheit gewonnene Erkenntnis darüber, was in einem bestimmten Moment richtig und was falsch ist;
- Hoffnung und Zuversicht auf einen glücklichen, sinnvollen Ausgang;
- ein freier Willensentschluss;
- ein Motiv, das auf der Liebe beruht.
Als Grundformen des Mutes lassen sich dabei unterscheiden:
- physischer Mut, dessen Gefahr in einer möglichen Schädigung von Leib und Leben besteht;
- moralischer oder sozialer Mut, dessen Gefahr in einer möglichen sozialen Ausgrenzung besteht;
- psychologischer oder existenzieller Mut, dessen Gefahr in einer möglichen Destabilisierung der Persönlichkeit besteht.
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