“Mitreißend”: Willi Lemkes Erfahrungen als Sonderberater des UN-Generalsekretärs

Wie Sport Mut machen kann

Kollegen: Dr. Auma Obama, Halbschwester des US-Präsidenten, arbeitet von Nairobi aus für die Hilfsorganisation CARE. Sie zeigte sich bei der Präsentation von Willi Lemkes Buch ,Ein Bolzplatz für Bouaké‘ besonders beeindruckt von seiner „mitreißenden“ Art. Beispielhaft: die Geschichte eines selbstgebastelten grünen Balls aus Abfallresten, mit dem Kinder in afrikanischen Slums spielen, und wie er 200.000 US-Dollar einbrachte... (Foto: Thomas Grziwa)

Rund eine halbe Million Flugkilometer und Reisen in 35 Länder auf allen Kontinenten jährlich – als ‘Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden’ (so die offizielle Bezeichnung) ist Willi Lemke wahrlich kein Schreibtischtäter. Unlängst hat er seine bewegenden Erlebnisse und Erfahrungen in einem sehr persönlichen Buch vorgestellt.

Der langjährige Manager und aktuelle Aufsichtsrats-Vorsitzende des Bundesligisten Werder Bremen ist seit 2008 als Sonderberater von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon weltweit unterwegs, um für die Frieden stiftende Kraft des Sports zu werben: „Sport kann zwar keine Kriege verhindern, aber er kann Kindern und Jugendlichen überall auf der Welt, wo es Konflikte gibt, Perspektiven geben. Sport hat eine ungeheure Kraft, um einen positiven Wandel zu bewirken. Sport kann auch dazu beitragen, traumatisierte Kindersoldaten wieder ins normale Leben zurückzuführen.“

Besonders beeindruckt ist Lemke von seinen Erfahrungen in Afrika: Was er beispielsweise in Mathare, einem der größten Slums der kenianischen Hauptstadt Nairobi, erlebt hat, bleibt ihm unvergessen. Allein dort nehmen rund 20.000 Jugendliche an einem Hilfsprojekt mit verschiedenen Sportangeboten teil. Lemke: „Sport kann auf dem gesamten afrikanischen Kontinent mit seinen 53 Staaten unglaublich viel bewirken. Deshalb ist die Weltmeisterschaft in Südafrika 2011 auch so wichtig. Davon werden sehr viele positive Signale ausgehen.“ Als UN-Sonderberater geht Willi Lemke mit dem gleichen Engagement an die Aufgabe wie zu seiner Zeit als Werder- Manager. Sein Ziel: konkrete Verbesserungen zu erreichen mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, und Kontakte zu schaffen, die nützlich sein können. So gibt es seit seinem Besuch in der umkämpften westafrikanischen Stadt Bouaké jetzt einen Bolzplatz, auf dem UN-,Blauhelm‘-Soldaten mit ehemaligen Rebellen Fußball spielen, statt aufeinander zu schießen. Lemke verweist immer wieder auf seine eigenen Erlebnisse im Nachkriegsdeutschland und auf die damalige Unterstützung durch Hilfsorganisationen wie CARE. Und wenn der heute 65-Jährige von seinen vielen Reisen nach Bremen zurückkommt, ist ihm eines klar: „Wir wissen oft gar nicht zu schätzen, wie gut es uns hier eigentlich geht.“

Willi Lemke, ,Ein Bolzplatz für Bouaké‘, dva, 256 Seiten, 19,95 EUR, im Buchhandel und im Werder-Fanshop erhältlich.

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