Kreuzfahrtschiff-Riese „Iona“: Die Arbeiten an Bord pausieren.
Das öffentliche Leben in Deutschland steht nahezu still. Das spürt jetzt auch die Papenburger Meyer Werft mit ihrem Neubau, dem Kreuzfahrtschiff „Iona“. Das gigantische Schiff wurde sicher über die Ems in die Nordsee gebracht, konnte erste Tests erfolgreich absolvieren und liegt seit 20. März 2020 in Bremerhaven.
Um die Gesundheit der Mitarbeiter weiterhin zu gewährleisten und aufgrund steigender und sich täglich ändernder Restriktionen und Auflagen der Behörden hat die Geschäftsleitung der Werft entschieden, die Zahl der Personen an Bord auf ein Minimum zu reduzieren. Aktuell soll nur eine stark verkleinerte Mannschaft, die zum Betrieb und zur Sicherheit des Schiffes nötig ist, vor Ort tätig sein. Der Innenausbau und die Erprobung auf See werden zunächst ausgesetzt.
Gleichzeitig versucht die Meyer Werft durch zahlreiche Maßnahmen den Werftbetrieb am Standort Papenburg weiterhin aufrecht zu erhalten. Bisher konnten eine Kettenreaktion und eine Ausbreitung der Pandemie auf der Werft selbst verhindert werden.
„Wir arbeiten seit Wochen intensiv an allen Standorten an vielfältigen Präventionsmaßnahmen und optimieren diese laufend, um eine Ausbreitung des Corona-Virus zu verzögern. Zudem sind wir stetig in enger Abstimmung mit den Reedereien“, erklärt Geschäftsführer Thomas Weigend.
Die „Iona“ ist eines der ersten Kreuzfahrtschiffe weltweit, das mit einem LNG-Antrieb ausgerüstet wird. LNG steht für Liquefied Natural Gas, es handelt sich um tiefgekühltes flüssiges Erdgas. Mit der umweltfreundlichen Technologie lässt sich der Ausstoß von Schwefeldioxiden und Rußpartikeln vermeiden. Das Maschinenraummodul mit den LNG-Tanks hat übrigens die Rostocker Neptun Werft gefertigt, die ebenfalls zur Meyer Gruppe gehört.
Im Mai 2019 haben die Fachkräfte der Werft die „Iona“ auf Kiel gelegt, im Frühjahr 2020 soll sie an die Reederei P&O Cruises abgeliefert werden. Der Luxusliner wird Platz für 5.200 Passagiere bieten. Acht Spezialitätenrestaurants und vier Swimmingpools erwarten die Gäste. Für eine besondere Aussicht soll das über drei Decks verglaste Atrium sorgen. Mit 337 Metern Länge wird die Iona zu den größten Kreuzfahrtschiffen der Welt gehören.
Zuwachs geplant: Die Meyer Werft baut insgesamt zwei neue Schiffe für die Reederei P&O Cruises. Das Schwesterschiff der Iona soll – so die bisherigen Pläne – ab Frühjahr 2022 durch die Weltmeere kreuzen.